Mit ihrem Beitrag „Von der Inflation der Mittelmäßigkeit“ stellte die Journalistin Pauline Tillmann die These auf, diese „Inflation der Mittelmäßigkeit“ hänge damit zusammen, dass sich junge Journalisten nicht mehr anstrengen müssen, dass sie nicht kämpfen, sondern genießen würden.

Und auch wenn Pauline Tillmann diese Verallgemeinerungen nach den ersten Reaktionen (Etwa von Luzia Tschirky: Meine Generation geniesst nicht. Sie kämpft! oder von Nora Jakob und Simon Kremer) etwas abmildert („Es ist nicht so, dass ALLE Nachwuchsjournalisten zwischen 20 und 30 Jahren Mittelmaß sind.“) bleibt die Frage im Raum, wie es sich nun mit dieser Generation junger Journalisten verhält.

Dazu etwas zu meiner Erfahrung, die sich durch meine eigene Arbeit im Journalismus, aber auch viele Seminare und Begegnungen, etwa bei der Jugendpresse oder hier über die Akademie ergibt. Es gibt im Journalismus viel Mittelmaß, aber dies ist kein Generationenproblem.

Ich vielen Redaktionen traf ich langgediente Redakteure, die nach vielen Jahren in diesem Beruf, in Routine und Lustlosigkeit verfallen genau das Tag für Tag abliefern: Mittelmaß. Und die damit ein abschreckendes Beispiel für viele Journalisten meiner Generation sind. Und es gab Momente bei Medienprojekten, da war ich erstaunt darüber, mit wie wenig Engagement und Fachkenntnis einige junge Kollegen unterwegs sind.

Aber ich kann Pauline Tillmann beruhigen: Ich bin davon überzeugt, dass sich Mittelmaß auf Dauer nicht durchsetzten wird. Dafür ist der Wettbewerb einfach zu groß. Es wird in Zukunft einen harten Wettbewerb um die besten Köpfe im Journalismus geben. Nur viele Verlage scheinen dies noch nicht begriffen zu haben.

 

Anmerkung: Ich bin ebenfalls Mitglied im Netzwerk JungeJournalisten.